Die Ergebnisse im Überblick

AuthorMcNally, Sandra
Pages9-10
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Die Ergebnisse im Überblick
Der Anteil der Frauen mit Hochschulausbildung hat im Laufe der Zeit rapide
zugenommen und übersteigt mittlerweile den der Männer. In mathematikintensiven
naturwissenschaftlichen Feldern (allgemein bekannt als MINT-Fächer, also Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sind Frauen jedoch stark
unterrepräsentiert. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung, die diesen Bereichen
zugeschrieben wird, ist es wichtig, mehr Frauen zu ermutigen, sich in ihrer
Bildungskarriere den MINT-Fächern zuzuwenden und dort zu verbleiben. Dies würde
auch die berufliche Segregation und das geschlechtsspezifische Lohngefälle verringern,
denn die durchschnittlichen Gehälter in mathematikintensiven Bereichen sind hoch.
Dieser Bericht präsentiert einige gängige politisch relevante Themen, die sich
aus der Literaturrecherche ergeben haben. Dabei muss beachtet werden, dass die
Politikgestaltung die Situation im jeweiligen Land mit seinem spezifischen
Bildungssystem berücksichtigen muss und dass es nicht den einen Faktor gibt, der zur
nachhaltigen Änderung dieser Muster empfohlen werden kann vielmehr wirken
unterschiedliche Faktoren kumulativ und in Kombination miteinander. Um die
Beteiligung von Mädchen und Frauen in mathematikintensiven MINT-Bereichen zu
erhöhen und ihren Übergang in die jeweiligen Berufe zu verbessern, bieten sich folgende
Ansatzpunkte für politische Interventionen an:
Verbesserung des Selbstbewusstseins von Mädchen in mathematikintensiven
Fächer sowie ihrer Haltung in Sachen Konkurrenzdenken;
Verbesserung der Berufsinformation und Berufsberatung an Schulen und
Universitäten, wobei die Stereotype in Bezug auf Berufe in MINT-Bereichen, die
als „weiblich“ oder „männlich“ wahrgenommen werden, infrage ge stellt werden
müssen, um sowohl Jungen als auch Mädchen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial
auszuschöpfen.
Strukturreformen wie:
o Verbesserung der Möglichkeiten zum Erlernen von
Computerprogrammierung, Ingenieurwesen und Physik im sekundären
Bildungsbereich, wobei darauf zu achten ist, dass der Lehrplan so
gestaltet wird, dass das Image dieser Fächer über die gängigen
Stereotypen hinaus diversifiziert wird;
o Lehrplanreformen, die es dem Einzelnen ermöglichen, verschiedene
MINT- und Nicht-MINT-Fächer miteinander zu kombinieren;
o Veränderung der Einstellungspolitik für eine ausgewogenere
geschlechtsspezifische Zusammensetzung der MINT-Fakultäten in der
Hochschulbildung;
o Lehrerfortbildungen, um Voreingenommenheiten im Klassenzimmer und
bei der Benotung zu vermeiden sowie das Bildungsumfeld
„frauenfreundlicher“ zu machen.
Zu den allgemeinen Erkenntnissen der Literatur gehören die positive Wirkung
weiblicher MINT-Vorbilder über MINT-Professorinnen und akademische
Wissenschaftsberaterinnen sowie die Wichtigkeit der Negation von Stereotypen durch
die Diversifizierung des Images von MINT-Experten, insbesondere in den Bereichen
Ingenieurwesen und IKT.
Große Aufmerksamkeit wurde darauf verwendet, die Gründe für die
Geschlechtertrennung innerhalb der MINT-Bereiche zu verstehen. Detailliertere
europäische Daten durch die weitere Disaggregation nach Studienbereichen sind für die

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